Mittwoch, 27. Mai 2015

Projekt grüner Daumen

Mit meinem Projekt grüner Daumen geht es gut voran, alle aus Deutschland geschmuggelten Samen sprießen hervoragend und unser Kräuterkonsum ist jetzt nicht mehr von der Laune irgendwelcher sprunghaften Supermarktlieferanten abhängen, deren Auswahl an frischen Kräutern, wenn mal vorhanden, relativ erbärmlich ist.



Mittwoch, 20. Mai 2015

Freitag, 15. Mai 2015

Typisch Chinesisch...

Heute heizen wir mal volle Kanne die Klischeetrommel an..
Auch wenn uns die letzten Monate gelehrt haben, dass es eigentlich weder typisch deutsch noch typisch chinesisch gibt, haben doch viele Chinesen ein paar Verhaltensweisen die für uns Westler doch erstmal etwas gewöhnungsbedürftig oder skurril sind.
Ich fang mal mit drei Eigenarten an, aber glaubt mir das Thema ist noch lange nicht beendet und wird weitergeführt.

1. Gewicht

Was bei uns kaum eine Frau freiwillig rausrückt, ist hier Topthema bei allen chinesischen Frauen. Einerseits wird ohne mit der Wimper zu zucken das eigene Gewicht preisgegeben ( evtl weil sie eh alle 45 Kilo wiegen) andererseits wird sich aber auch nicht zurückgehalten was das Gewicht anderer Leute betrifft. So ist es mir NICHT NUR EINMAL passiert, dass ich aus dem Urlaub zurückgekommen bin und als erstes zu hören bekommen habe, dass ich ja wirklich dick geworden sei.
Es werden auch keine schmeichelnden Worte verwendet sondern nur : dick oder fett, alternativ noch sehr dick oder sehr fett.
Aber es ist auf keinen Fall böse gemeint, neeeein...

2. Gehalt

Einen völlig fremden nach seinem Gehalt zu fragen ist hier ganz normal, das ist eine ganz legitime alltägliche Frage. So gibt es dann Gespräche im Aufzug: Wie heißt du, was machst du, was verdienst du?
Auch beim Massage-Smalltalk ist es mir schon passiert, dass direkt nach der Frage wo kommst du her und was arbeitet dein Mann kam: Ahh... und wieviel verdient er dort?
Die Frage nach dem Gehalt zielt aber nicht auf uns Ausländer, Chinesen fragen sich das ganz selbstverständlich und bekommen auch ganz offen eine Antwort darauf.

3. Egoismus

Tür vor der Nase zuschlagen, in die U-Bahn stürmen bevor jemand aussteigen kann, vordrängeln, schubsen, rotzen, Fußgänger fast überfahren, Einkaufswagen klauen... WILLKOMMEN IN CHINA
Chinesen in freier Wildbahn sind einfach manchmal unerträglich, sobald man aber mit ihnen in Kontakt ist und zu ihrem Inner Circle gehört, werfen sie die meisten Unhöflichkeiten ab und können sich plötzlich benehmen. Ein häufiger und naheliegender Erklärungsversuch ist, dass man einfach so wird wenn man permanent soviele Mitmenschen um sich hat.
Zu ihrer Verteidigung muss ich aber noch sagen, dass hier für alte Menschen immer in nullkommanix ein Platz in der Bahn freigemacht wird, dann können wir uns in Deutschland noch eine Scheibe abschneiden.





Mittwoch, 13. Mai 2015

Sprech ich chinesisch oder was?

Ein weiteres Beispiel das zeigt wie gut das mit dem chinesisch sprechen klappt:

Ort: Flughafen, Check-in Schalter

Ich: Zǎoshang hǎo (Guten Morgen)
Check-in Mitarbeiterin: Sie wollen nach Shanghai fliegen?


Mittwoch, 6. Mai 2015

Qingdao


Den Tag der Arbeit ( den es hier auch gibt ) haben wir für ein langes Wochenende in Qingdao genutzt.
In nur etwas über einer Flugstunde erreicht man Qingdao von Shenyang aus. Nachdem die ganze letzte Woche hier 30 Grad waren, wurden wir dort mit Nebel und Regen empfangen, der so stark war, dass wir aus unserem Hotelzimmer im 36. Stock einfach mal GARNIX sehen konnten, nur weiß, drei Tage lang. Und JA Nebel, kein Smog.




Ab 1897 gehörte die Stadt als Kolonie zum Deutschen Reich, zwar nur für 17 Jahre dennoch haben die Deutschen einige Spuren hinterlassen, primär was die Architektur betrifft.
Es sieht nicht direkt wie Deutschland aus, aber wie China definitiv auch nicht. Uns hat es ab und zu an ein kleines spanisches Dorf erinnert.
Aus dieser Kolonialzeit stammt auch das bekannte chinesische Bier (Tsingtao), bei einem Besuch im Biermuseum konnten wir uns auch davon überzeugen, dass die das auch richtig machen.


Ansonsten scheint Qingdao auf Platz 1 der Hochzeitsfotolocations zu sein, egal wo man hinschaut überall steht ein Paar und lässt Fotos von sich schießen, das ganze Spektakel wird dann von einer Horde Chinesen begeistert beobachtet, aber nur bis wir zwei Langnasen um die Ecke kommen, dann muss man sich entscheiden was spannender ist. 1€ für jedes Foto das von uns gemacht wurde und das Wochenende wäre refinanziert.




Der Strand hatte übrigens sogar bei schlechtem Wetter schon große Ähnlichkeit mit dem von mir letzte Woche beschriebenen Szenario...ÜBERALL MENSCHEN.
Ansonsten gibt es dort natürlich superviel Seafood direkt aus dem Meer, bei Bedarf gerne auch noch lebend. Hier lässt sich alles essen vom Seeigel bis zur Heuschrecke.
Sonntag vormittag ging dann schon unser Rückflug, sodass wir dann in Shenyang doch noch etwas gutes Wetter hatten dieses Wochenende.

Freitag, 1. Mai 2015

Auf der Mauer auf der Lauer...




Letztes Wochenende haben wir uns zu sechst mit dem Auto auf den Weg in Richtung Süden gemacht. Angepeiltes Ziel 400 km südlich von Shenyang entfernt war Shanhaiguan (山海关 wörtlich: Berg-Meer-Pass)
Dort endet die Chinesische Mauer im Meer, allerdings ist nicht alles im Originalzustand erhalten, das meiste musste leider rekonstruiert werden.
















Wir hatten Glück, die Hauptsaison hat wohl noch nicht angefangen, sodass es sowohl am Strand als auch auf der Mauer relativ leer war. 
Chinesische Strände im Sommer sollen der Horror auf Erden sein. Ihr kennt bestimmt die typischen Bilder von Horden von Chinesen mit Schwimmreifen im Meer. Genauso sieht es dort wohl im Sommer aus. Die Schwimmreifen dienen im übrigen nicht nur zu Schwimmhilfe sie werden primär dazu genutzt seine Schwimmnachbarn auf Abstand zu halten.



Danach ging es nochmal 40 km weiter in Richtung Beihaide wo unser Hotel war. Auch Beihaide ist ein typischer chinesischer Badeort im Sommer, allerdings auch hier gähnende Leere. Im Hotel hatte man wohl auch nicht mit Gästen gerechnet. Netterweise wurde nur für uns dann noch die Hotelbar geöffnet auch wenn der Getränkeschrank nur jede sechste Bestellung auf Vorrat hatte.
Ich möchte nochmal anmerken, dass wir im Sheraton geschlafen haben nicht in irgendeinem kleinen Hostel.
Dürften wir im übrigen als Ausländer auch gar nicht, weil man sich binnen 24 Stunden bei der Polizei melden muss wenn man in eine andere Stadt fährt. Die großen Hotels machen das automatisch und den kleinen ist es einfach zuviel Aufwand, deswegen ist man als Ausländer einfach nicht willkommen:)



Am nächsten Tag ging es dann weiter in das Dorf Xintaizi wo sich ein weiterer Abschnitt der Mauer befindet der Jiumenkou heißt ( 九门口 wörtlich: neun Tore, da dort die Mauer mit neun Bögen über einen Fluss geht)  
Auch hier galt wieder: Alles richtig gemacht, wir waren quasi ganz alleine auf der Mauer, dabei war perfektes Wetter mit 30Grad. Im Sommer wenn Hochsaison ist, wird es wohl kaum auszuhalten sein. So ein Spaziergang auf der Mauer ist schon ein ganzes Stück Arbeit.
Insgesamt war es ein super Wochenende, nachdem man sich die Treppen hochgeschleppt hat, wird man mit einem wahnsinnigen Blick und unfassbarer Stille belohnt, und Stille sucht man in China sonst wirklich vergeblich.

Soviel zum letzten Wochenende, dabei habt ihr diesmal auch noch was gelernt, sechs chinesische Character, ich frag dann bei Gelegenheit stichprobenartig ab.
Nächstes Wochenende fliegen wir nach Qingdao, dahin wo das bekannte Bier herkommt (Tsingtao), das übrigens die deutschen dahingebracht haben, dazu aber nächste Woche mehr, also bleiben sie dran...